„Wohneigentum – Fit fürs Alter“ „Wir können gar nicht oft genug darüber sprechen“

Das Thema „Wohnen im Alter“ geht uns alle an. Dies zeigte einmal mehr die Verleihung des Niedersachsenpreises „Wohneigentum – Fit fürs Alter“ Ende September in Hannover. Der Preis richtet sich an private Wohneigentümer, Wohnberater, Handwerker, Unternehmen und Gemeinden, die dem demografischen Wandel mit innovativen Ideen begegnen. Ausgelobt wurde er vom Verband Wohneigentum Niedersachsen gemeinsam mit dem niedersächsischen Netzwerk für generationengerechten Alltag (LINGA) und dem „Niedersachsenbüro – Neues Wohnen im Alter“. Schirmherrin war die niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan.


Zur Verleihung des Niedersachsenpreises „Wohneigentum – Fit fürs Alter“ begrüßte Peter Wegner, Vorsitzender des Verbands Wohneigentum Niedersachsen, neben den drei Siegern auch viele Ehrengäste in den Räumen der NBank in Hannover. Darunter die Schirmherrin, Niedersachsens Sozialministerin Aygül Özkan, Katrin Hodler als Vertreterin der hochkarätig besetzten Jury und Hans Rauch, Präsident des Verbands Wohneigentum.

Schirmherrin Aygül Özkan, niedersächsische Sozialministerin, unterstrich in ihrer Rede wie wichtig das Thema „Wohnen im Alter“ für die gesamte Gesellschaft ist.   © Verband Wohneigentum Niedersachsen/ Mantz

„Die Schirmherrschaft habe ich sehr gern übernommen“, unterstrich Özkan in ihrer Rede. Das Thema „Wohnen im Alter“ liege ihr sehr am Herzen. Es reiche tief in die Strukturen des Ministeriums und weit über die Kernthemen Bauen, Wohnen oder Infrastruktur hinaus. Schon heute, so die Ministerin, sei klar, dass sinkende Geburtenraten und höhere Lebenserwartung zu drastischen Veränderungen im Verhältnis von Jung und Alt führten. Der ländliche Raum werde die Folgen deutlicher und früher zu spüren bekommen als der städtische, und der östliche Raum früher und deutlicher als der westliche Teil Niedersachsens. Dieser Trend ist nicht nur auf Niedersachsen begrenzt, sondern im gesamten Bundesgebiet spürbar.

Der Preis „Wohneigentum – Fit fürs Alter“ ist dotiert mit insgesamt 6.000 Euro. Er richtet sich an private Wohneigentümer, Wohnberater, Handwerker, Unternehmen und Gemeinden, die dem demografischen Wandel mit innovativen Ideen begegnen. Der Preis soll auch in Zukunft verliehen werden.

Die Preisträger

1. Preis: Projekt Bärbel Weichhaus; privater Umbau einer Mietwohnung zu einer barrierefreien Wohnung mit Nutzungskonzept.
2. Preis: Q5 – Wohnen mit IQ; Wohnungsbaugenossenschaft Südheide e.G.
3. Preis: „WohnZeit“ – Kooperation von Handwerk und Planung

Gute Infrastruktur wichtig

Ältere Menschen wünschten sich ein Leben in heimischer Umgebung, in der sie auf ein vielfältiges und individuell gestaltbares Wohn- und Unterstützungsangebot zugreifen und vertrauten Menschen begegnen können. Um diesen Wunsch realisieren zu können, sei eine gute Infrastruktur zur selbständigen Nutzung des Wohneigentums erforderlich. Die Mehrheit der über 65-Jährigen in Niedersachsen lebe in privaten Wohnungen oder Häusern. „Niedersachsen ist Eigentümerland“, stellte Özkan fest. Dies sei gut so und auch das Besondere. Die Bereitschaft, im Alter umzuziehen, schätzt Özkan als gering ein.

Gruppenbild mit Ministerin: Die Preisträger, Organisatoren und Niedersachsens Sozialministerin, Aygül Özkan.   © Verband Wohneigentum Niedersachsen/Mantz

Ob die hohe Eigentumsquote auch dazu beitrage, die Investitionsbereitschaft zu erhöhen, sei nicht sicher nachgewiesen. Hier stelle sich das Sozialministerium jedoch die Frage, wie Eigentümer motiviert werden können, möglichst früh Vorsorge zu treffen, rechtzeitig zu investieren und ihren Wohnraum fit zu machen für das Alter. Özkan: „Wir können für Investitionen werben, Lösungen auch für ein geringes Budget vorstellen oder finanzielle Anreize geben. Aber im Endeffekt müssen Eigentümer selbst ihre Bedenken überwinden und Maßnahmen in Angriff nehmen.“

Prekär werde die Situation, wenn körperliche Einschränkungen die Bewegungsmöglichkeiten der älteren Bevölkerung erschweren. „Wir können gar nicht oft genug über Wege sprechen, um diesem Problem zu begegnen“, so Özkan. Daher begrüße sie den interdisziplinären Ansatz des Preises „Wohneigentum – Fit fürs Alter“, bei dem Wohneigentümer, Wohnberater, Handwerker, Architekten, vor allem aber Kooperationen aus unterschiedlichen Disziplinen ihre Lösungen vorstellen konnten.

Zu Umbau ermutigen

Ziel des Preises ist, die Akzeptanz der Wohnraumanpassung zu erhöhen oder zu beschleunigen. Özkan rief dazu auf, für dieses Thema zu werben. „Wir müssen die Menschen ermutigen, Wohnraum möglichst frühzeitig an ein Leben im Alter anzupassen, damit sie lange in den eigenen vier Wänden bleiben – eingepasst in die gewohnte Umgebung“, betonte Landesvorsitzender Peter Wegner. Die Maßnahmen müssten finanziell zu bewältigen sein. Der Wohneigentümer dürfe auch nicht gezwungen werden „zwischen Kreuzfahrtschiff oder Altersheim“ zu entscheiden, sondern dort wohnen bleiben können, wo er seine Wurzeln hat und er seinen Lebensabend verbringen möchte. „Der Verband Wohneigentum ist bereit, sich einzubringen“, so Wegner. Mit seiner Erfahrung werde der Verband Anregungen geben und bei Bedarf Forderungen stellen, um den genannten Zielen näher zu kommen.

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Weitere Informationen

Mehr zum Wettbewerb, Preisträgern und Fotos unter www.niedersachsenpreis.imvwe.de

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