Sind Sie sicher? Ergebnisse der Sicherheitsumfrage 2016
Seit Jahren gibt es in den Einbruchstatistiken nur eine Tendenz: die nach oben. Wenn in Deutschland mehr als 19 mal pro Stunde eingebrochen wird, stellt sich die Frage: Wird es den Gaunern zu leicht gemacht? Das wollte der Verband Wohneigentum NRW e.V. zusammen mit dem Sicherheitstechnik-Unternehmen ABUS in einer Umfrage herausfinden. Mehr als 1.800 Verbandsmitglieder wurden dafür im Frühjahr 2016 befragt.
Einer der wichtigsten Schlüsse der Untersuchung lautet: Auch wenn nicht alle Eigentümer beim Thema Einbruchschutz gut informiert sind und ihre Immobilie ausreichend schützen, gibt es Grund zur Hoffnung. Viele der befragten Immobilienbesitzer sind bereit, selbst aktiv zu werden und in die Erhöhung des Einbruchschutzes zu investieren. Diese Nachricht freut Hans-Michael Schiller, denn der Vorsitzende des Verband Wohneigentum NRW e.V. kennt die Polizeistatistiken: "Allein durch zusätzliche Sicherungsmaßnahmen blieb es in der Vergangenheit glücklicherweise in über 40 Prozent der Fälle nur beim Einbruchversuch, da die Täter an den zusätzlichen Hürden scheiterten".
Direkt oder indirekt betroffen
Einbruchschutz geht jeden etwas an. Über die Hälfte der befragten Verbandsmitglieder gab an, dass in der unmittelbaren Nachbarschaft bereits eingebrochen wurde. Jeder Siebte ist sogar selbst schon einmal Opfer eines Einbruchs geworden. Die Opfer von Einbrüchen erleiden vielfach nicht nur materielle Schäden. Untersuchungen zeigen, dass auch die Verletzung der Privatsphäre traumatisierend sein kann und zuweilen Schlafstörungen und Angstzustände nach sich zieht.
Status Quo
Getreu dem Motto "My home is my castle - Mein Heim ist meine Burg" sichern fast drei Viertel der Befragten ihre Grundstücksgrenzen mit einem Zaun ab. Ebenso viele Hauseigentümer haben bereits in die Einbruchsicherheit investiert und sich vor allem Außenbeleuchtung, Bewegungsmelder und abschließbare Fenstergriffe angeschafft. Fast alle Interviewten schließen die Haustür ab und ziehen sie nicht nur zu, wenn sie das Haus verlassen. Studien zeigen, dass Haus-, Terrassen- und Balkontüren sowie Fenster im Erdgeschoss von Einbrechern bevorzugte Einstiegspunkte sind.
Vertrauenssache
Wenn es um Informationen rund um das Thema Einbruchsicherheit geht, genießt die Polizei großes Vertrauen. So gaben 80 Prozent der Befragten an, sich bei den Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen Rat holen zu wollen. Gut die Hälfte setzt auch auf die Kompetenz des Sicherheitsfachhandels, und ein Drittel vertraut den Informationen aus dem Internet, Mehrfachnennungen waren möglich. Nicht wenige haben einen Sicherheitscheck vor Ort durchführen lassen, Polizei und geprüfte Fachhändler bieten dies an. Zum Nachrüsten empfiehlt die Polizei normgerechte Produkte der DIN 18104 Teil 1 und 2.
Staatliche Förderung
Dass die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Maßnahmen zum Einbruchschutz mit Krediten und Zuschüssen unterstützt, ist einem Großteil der Befragten nicht bekannt. Private Wohneigentümer, die zum Beispiel Maßnahmen zum Einbruchsschutz an einem bestehenden Wohngebäude oder einer Eigentumswohnung durchführen möchten, werden vom Staat mit bis zu 1.500 Euro beziehungsweise bei gleichzeitigem Abbauen von Barrieren (Kombiantrag) mit bis zu 6.250 Euro gefördert.
Kosten
Ein solider mechanischer Grundschutz ist nach Einschätzung der Sicherheitsexperten der Firma ABUS für ein gewöhnliches Einfamilienhaus ab rund 2.000 Euro zu haben. Die Investitionsbereitschaft der Befragten Hausbesitzer klaffte deutlich auseinander: Rund jeder Dritte gab an, eine Summe von 500 bis 1.000 Euro investieren zu wollen, wenn sie konkrete Maßnahmen planen. Ein knappes weiteres Drittel würde sogar mehr Geld in den Einbruchschutz stecken.
Fazit
Die Sensibilität für das Thema wächst und auch die Bereitschaft, in Einbruchsschutz zu investieren. Und dennoch fühlt sich die große Mehrheit der befragten Mitglieder (92 Prozent) nach wie vor sicher in den eigenen vier Wänden.
Verband Wohneigentum NRW | Anna Florenske
Hier finden Sie das Einbruchsschutz-Dossier 2016 als Download.